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Buy-and-Build-Strategie – Wachstum über Akquisitionen

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von Laura Galpin
am 28.01.2021


Das Wachstum von Unternehmen kann grundsätzlich auf zwei Strategien zurückgeführt werden: organisches und anorganisches Wachstum. Ersteres bezieht sich auf das interne Unternehmenswachstum, das aus eigener Kraft erfolgt. Anorganisches Wachstum hingegen beschreibt ein Wachstum durch den Zukauf von anderen Unternehmen, wie es im Zuge einer Buy-and-Build-Strategie erfolgt. Das bedeutet, das Unternehmen akquiriert Betriebe, die am Markt als Wettbewerber auftreten und die dem eigenen Geschäftsmodell, den eigenen Produkten oder den eigenen Kompetenzen ähneln oder eine sinnvolle Ergänzung darstellen.

Welche Vorteile bietet eine Buy-and-Build-Strategie?

Ein wesentlicher Vorteil einer Buy-and-Build-Strategie ist die Chance, schnell und signifikant zu wachsen, um somit die Position des eigenen Unternehmens am Markt zu verbessern. Eine verbesserte Marktposition geht einher mit einem höheren Marktanteil und einer größeren Marktmacht gegenüber bestehenden Wettbewerbern, aber auch gegenüber Lieferanten und Kunden. Insbesondere die Zusammenführung von Betrieben derselben Branche kann Synergiepotenziale freisetzen. Der gegenseitige Austausch von Know-how und Kompetenzen auf einem Fachgebiet sowie die Nutzung einer gemeinsamen Infrastruktur stellen solche Potenziale dar, die von Betrieben einer Buy-and-Build-Strategie genutzt werden können und sollten. In einer zunehmend digital vernetzten Welt ist eine effiziente und durchdachte digitale Infrastruktur mit breiten Kompetenzen auf dem Gebiet notwendig. Vorteil im Rahmen einer Buy-and-Build-Strategie ist ganz klar, dass diese Konzepte und Kompetenzen zentral aufgebaut werden können und alle Betriebe der Gruppe davon profitieren. Dies ist jedoch nicht ausschließlich auf den Digitalbereich begrenzt; Einkauf, Marketing, Buchhaltung, HR, Prozessmanagement etc. profitieren von solchen Synergieeffekten gleichermaßen. Weitere Vorteile einer Buy-and-Build-Strategie liegen u.a. im Erschließen neuer Absatzkanäle, einer Steigerung der Profitabilität, dem Hinzugewinnen von Lieferanten und Partnern sowie einer Ausweitung des Kundenkreises.

Welche Herausforderungen birgt eine Buy-and-Build-Strategie?

Das Finden eines geeigneten Betriebs stellt bereits die erste Herausforderung dar, denn das zu übernehmende Unternehmen muss einerseits einen guten Fit zum eigenen Produkt bzw. Sortiment darstellen, gleichermaßen ist auch die Unternehmenskultur und -philosophie ein ausschlaggebender Faktor für den Erfolg der anorganischen Wachstumsstrategie. Mit die ausschlaggebendste und zugleich größte Herausforderung ist die Integration des neuen Betriebs. Managementpositionen sowie Aufgaben müssen neu verteilt werden und Änderungen in der Zusammensetzung von Bereichen und Verantwortungen müssen vorgenommen werden, ohne, dass wesentliche Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Dies führt zu einer weiteren Herausforderung im Prozess der Buy-and-Build-Strategie: der richtigen Kommunikation des Vorhabens. Hierfür lässt sich nur schwer eine goldene Regel aufstellen, die immer erfolgreich ist. Umso wichtiger ist es, bereits zu Beginn des Prozesses eine Kommunikationsstrategie zu erarbeiten, um Gerüchten und negativen Einstellungen innerhalb des Betriebs entgegenzuwirken und vorwegzugreifen.

Buy-and-Build-Strategie im Haus der Bäcker

Die Bäckereibranche mit vergleichbaren Produktsortimenten und Prozessabläufen birgt ein großes Potenzial für eine Buy-and-Build-Strategie. Im Rahmen von Betriebsübernahmen, beispielsweise im Rahmen einer geregelten Nachfolgelösung, realisiert das Haus der Bäcker viele der zuvor genannten Vorteile einer Buy-and-Build-Strategie. Erfolgreiche Betriebe werden unter einem gemeinsamen Dach vereint, sodass Potenziale für eine noch erfolgreichere Zukunft ausgeschöpft werden können. Die Bewahrung der Tradition jedes einzelnen Betriebs geht Hand in Hand einher mit der Weiterentwicklung. Mehr Informationen dazu bietet unser Magazinbeitrag „Haus der Bäcker – Tradition bewahren und Zukunft gestalten“.

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